Heimatverein
Kierspe e.v.
Heimatverein
Kierspe e.v.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der jetzigen Kirche startete der Heimatverein Kierspe im Jahr 2021 ein Projekt, um die Kirche und ihre historische Bedeutung in das Bewusstsein der Bevölkerung zurückzubringen.
Heute hat Kierspe im Dorf eine schlichte, klassizistische Kirche mit barockem Zwiebelturm auf den Grundmauern einer gotischen Hallenkirche des 14. Jahrhunderts. Das Kirchspiel Kierspe mit 220 Höfen konnte sich im 14. Jahrhundert eine größere und wuchtigere Kirche leisten, von der wir zwar kein Bild mehr besitzen, aber uns zumindest eine Vorstellung zu machen versuchen. Das Kirchspiel Kierspe -Kirsupa erudita- hat eine durch frühe industrielle Entwicklung im späten Mittelalter reiche Vergangenheit. Seine Kirche war der geistige und geistliche Mittelpunkt von 5 Bauerschaften. Nur eine davon bildete das Dorf mit der repräsentativen und eindrucksvollen Kirche.
Zeitgleich mit der Fertigstellung der heutigen Kirche wurde der in der Animation vereinfacht simulierte Friedhof auf drei Seiten um die Vorgängerkirche herum auf den heutigen Standort an den Büscherweg verlegt.
Die Orgel der Margarethenkirche in Kierspe, erbaut von Orgelbauer Christian Roetzel im Jahr 1829, ist ein herausragendes Musikinstrument mit einer faszinierenden Geschichte. Der Prospektentwurf für diese Orgel wurde dem berühmten preußischen Baumeister Schinkel zugeschrieben. Dieser Entwurf verleiht der Orgel nicht nur eine klangliche, sondern auch eine ästhetische Bedeutung.
Im Jahr 1955 wurde die Orgel auf die untere Empore der Kirche verlegt, was ihre Position im Kirchenraum veränderte und ihr einen besonderen Platz in der liturgischen Gestaltung gab.
Zuletzt wurde die Orgel im Jahr 2003 restauriert, um sicherzustellen, dass sie ihre klangliche Pracht und historische Bedeutung bewahrt.
Dem Bauingenieur Ruben Schwarze, der selber aus Kierspe stammt, verdankt der Heimatverein sein Wissen um die Besonderheit des Dachtragwerks der Margarethenkirche:
Die Bögen spannen fast 16 m weit ohne Stützen über das Kirchenschiff. Jeder der Bögen besteht dabei aus vielen, nur 2 m langen, 30 cm hohen Eichenbohlenstücken, die mit Nägeln verbunden wurden.
Das Dach wird eigentlich von zwei Bögen gebildet, die miteinander verbunden wurden: Der äußere Bogen wurde als Spitzbogen hergestellt (damit das Regenwasser besser abfließt) und trägt die Dachdeckung. Der innere Bogen wurde als Rundbogen hergestellt und trägt die Innendecke (Gewölbe heute nicht mehr sichtbar).
Die Bohlenstücke werden von ca. 4000 geschmiedeten Nägeln und mindestens genauso vielen Holznägeln zusammengehalten.
Eine große Schwierigkeit bei der Untersuchung besteht darin, dass man an keiner Stelle im Dach die ganze Dachkonstruktion sehen kann. An den gemessenen Verformungen im Dach konnte überprüft werden, ob die statische Berechnung richtig ist.
Auf der Sakristeiseite wurde das Dach „abgeschrägt“ (Walm). Um dies baulich umzusetzen wurden jeweils halbierte Bögen „über Eck“ zusammengestellt.
Von der Vorgängerkirche wissen wir aufgrund schriftlicher Aufzeichnungen:
Gefördert wurde das Kleinprojekt im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“.
Hier investieren die Bundesrepublik Deutschland und das Land Nordrhein-Westfalen unter Beteiligung der
LEADER-Region Oben an der Volme.
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58566 Kierspe
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